Hochwasser
Schutzmaßnahmen reduzierten Schaden um 100 Millionen Euro

In den vergangenen Wochen wurde Österreich immer wieder von starken Unwettern heimgesucht. Insbesondere im Süden und Westen des Landes richteten Starkregen, Sturmböen, Blitze oder auch Hagel massive Schäden an. Erste Analysen zeigen nun, dass die gesetzten Schutz- und Präventionsmaßnahmen größere Katastrophen verhindern und die bestehende Schutzinfrastruktur Hochwasserschäden in der Höhe von rund 100 Millionen Euro abwenden konnten. | Foto: Land Salzburg/Franz Wieser
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  • In den vergangenen Wochen wurde Österreich immer wieder von starken Unwettern heimgesucht. Insbesondere im Süden und Westen des Landes richteten Starkregen, Sturmböen, Blitze oder auch Hagel massive Schäden an. Erste Analysen zeigen nun, dass die gesetzten Schutz- und Präventionsmaßnahmen größere Katastrophen verhindern und die bestehende Schutzinfrastruktur Hochwasserschäden in der Höhe von rund 100 Millionen Euro abwenden konnten.
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In den vergangenen Wochen wurde Österreich immer wieder von starken Unwettern heimgesucht. Insbesondere im Süden und Westen des Landes richteten Starkregen, Sturmböen, Blitze oder auch Hagel massive Schäden an. Erste Analysen zeigen nun, dass die gesetzten Schutz- und Präventionsmaßnahmen größere Katastrophen verhindern und die bestehende Schutzinfrastruktur Hochwasserschäden in der Höhe von rund 100 Millionen Euro abwenden konnten.

ÖSTERREICH. Rund um die Welt treten immer öfter Naturkatastrophen auf, so auch hierzulande. In Österreich zählen vor allem Hochwasserereignisse, Vermurungen, Lawinenabgänge oder Sturm- und Hagelereignisse zu den wesentlichen Bedrohungszenarien. Solche Ereignisse haben uns in den vergangenen Jahren die "zerstörerische Kraft der Natur wiederholt vor Augen geführt", erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP).

Die Sturmereignisse Mitte Juli in Tirol und Kärnten sowie auch die Hochwasserereignisse im Süden des Landes haben zudem gezeigt, mit welcher Intensität uns Extremwettereignisse immer häufiger treffen, so der Landwirtschaftsminister. Aktuellste Bilanzen hätten jedoch gezeigt, dass der Schaden aufgrund von gesetzte Schutzmaßnahmen um rund 100 Millionen Euro reduziert werden konnte.

Insbesondere der Süden und Westen des Landes wurde von den starken Unwettern der letzten Wochen getroffen.
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Bereits 3,5 Milliarden Euro investiert

Vor über 20 Jahren ereignete sich die ökonomisch größte Naturkatastrophe in Österreich: Das verheerende Jahrhunderthochwasser von 2002 richtete einen direkten Schaden von rund drei Milliarden Euro an. Seitdem hat sich hierzulande einiges getan, um die Auswirkungen solcher Katastrophen einzugrenzen: Rund 3,5 Milliarden Euro investierte der Bund seit 2002 in den Schutz vor Naturgefahren. Wie das Landwirtschaftsministerium (BML) mitteilte, werde bei der Umsetzung solcher Maßnahmen ein großes Augenmerk auf die Anforderung an die Gewässerökologie gelegt. Renaturierungsmaßnahmen an Flussläufen und verbesserter Hochwasserschutz gehen somit heute Hand in Hand, heißt es. 

Fast 6.700 Projekte in den letzten fünf Jahren

Alleine in den vergangen fünf Jahren habe das BML rund eine Milliarden Euro aufgewendet, um die Bevölkerung und die Infrastruktur besser vor Hochwasser, Muren, Lawinen und Steinschlag zu schützen. Damit habe man fast 6.700 neue Schutzprojekte, Sofortmaßnahmen, Instandhaltungen sowie Planungsleistungen umsetzten könnten.

Muss noch mehr in den Schutz vor Naturkatastrophen investiert werden?

Totschnig erklärte die Bedeutung dieser Maßnahmen:

"Der Schutz vor Naturgefahren ist eine Investition in die Zukunft Österreichs, um einen starken Wirtschaftsstandort, sichere Verkehrsverbindungen, eine hohe Lebensqualität sowie eine nachhaltige Entwicklung in den Regionen zu unterstützen. Jährlich investiert der Bund daher rund 200 Mio. Euro in wichtige Schutzinfrastrukturprojekte in allen Regionen."

Erfolgsmeldungen der vergangen Wochen

Das Landwirtschaftsministerium erklärte, dass am ersten Augustwochenende größere Schäden im südlichen Burgenland verhindert werden konnten. So konnten die Hochwasserwellen mithilfe von 24 Rückhaltebecken in unterschiedlichen Größen deutlich reduziert werden. Das Rückhaltebecken Jennersdorf konnte etwa 485.000 m³ an Wasser zurückhalten und somit deutlich zur Schadensvermeidung beitragen.

Rückhaltebecken im Bereich Mühlbach | Foto: MeinBezirk.at
  • Rückhaltebecken im Bereich Mühlbach
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In Kärnten kam es zuletzt aufgrund des Starkregens zu Abflussmengen im Ausmaß eines 30-jährigen, stellenweise sogar eines 100-jährigen Hochwassers. In den Karawanken traten zudem Wildbäche über die Ufer. Ähnlich wie im Burgenland konnten in den betroffenen Regionen zehn Rückhaltebecken, die teilweise bzw. gänzlich eingestaut waren, die Ausmaße der Katastrophe reduzieren. Auch in der Südsteiermark ist an zahlreiche Rückhaltebecken wie etwa am Gamlitzbach die Hochwasserentlastung angesprungen. 

Bewusstseinsbildung ist besonders wichtig

Das Landwirtschaftsministerium bietet Broschüren zur Eigenvorsorge gegen Naturgefahren und stellt auf verschiedenen Plattformen (hora.gv.at und bml.gv.at) Informationen hierzu zur Verfügung. Unter anderem werden Karten mit den aktuellsten Gefahrendarstellungen zu den Themen Hochwasser und Wildbäche, Lawinen, Rutschungen und Steinschlag zur Verfügung gestellt. 

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