10.000 steirische Unterschriften
Tierschutzvolksbegehren startet in die finale Phase

Susanne Sackl setzt sich in der Steiermark für das Tierschutzvolksbegehren und eine freundlichere Nutztierhaltung ein. | Foto: KK
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  • Susanne Sackl setzt sich in der Steiermark für das Tierschutzvolksbegehren und eine freundlichere Nutztierhaltung ein.
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Früher als geplant setzt das österreichische Tierschutzvolksbegehren zum Endspurt an. Eine Frauentalerin hilft mit, das Ziel von 100.000 Unterschriften zu erreichen.

Einen Monat lang will Susanne Sackl nochmal alle Kräfte mobilisieren: Die Frauentalerin ist die steirische Länderkoordinatorin des österreichischen Tierschutzvolksbegehrens. Schon seit Herbst 2018 setzt sich der Verein, unabhängig von Parteien und Interessenverbänden, für jene ein, die ihre eigenen Interessen eben nicht selbst vertreten können. Gemeinsam will man die Situation von landwirtschaftlich genutzten Tieren verbessern, Massentierhaltung soll bald der Vergangenheit angehören. Seit einem Jahr werden Unterstützungserklärungen gesammelt. „Wir waren nie auf die Maximierung von Unterschriften, sondern auf größtmögliche Bewusstseinsbildung ausgerichtet. Deswegen sollte die Eintragungswoche zum spätestmöglichen Zeitpunkt, im Sommer 2021 stattfinden“, erklärt Ex-Politiker Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Volksbegehrens. Teile des Forderungskatalogs wurden auch ins aktuelle Regierungsprogramm aufgenommen.

Finale Phase vorgezogen

Nun muss es aber doch etwas schneller gehen: Aufgrund der Corona-Krise entschied man sich, die finale Phase vorzuziehen. Nur noch bis Ende Juni können Unterstützungserklärungen abgegeben werden, das geht auf jedem Gemeindeamt oder online per Handysignatur. Alle Stimmen werden bereits für die Eintragungswoche angerechnet, die nun statt 2021 schon im November 2020 stattfinden wird. Danach 100.000 Unterschriften zu haben, ist das neue Ziel: Dann muss das Volksbegehren nämlich im Parlament behandelt werden. Derzeit hält man bei gut 80.000 Unterschriften.

Starke steirische Unterstützung

Auch einige Steirer setzen sich für das Tierwohl ein: wie Kabarettist Gernot Haas oder die Bio-Unternehmer Chocolatier Josef Zotter, Labonca-Pionier Norbert Hackl und Hotelchefin Ulli Retter.

Josef Zotter (l.) ist einer der Unterstützer des Tierschutzvolksbegehrens, hier mit Initiator Sebastian Bohrn Mena (Mitte) | Foto: Sophisticated Pictures
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"Die Steiermark zählt zu den stärksten Unterstützern", ist Sackl stolz. Über 10.000 Unterschriften wurden alleine in der Steiermark gesammelt. In 274 von 279 steirischen Gemeinden wurde schon unterschrieben. Auch Vizekanzler Werner Kogler signierte das Volksbegehren. "Gerade in der Steiermark ist ein starker Trend zu mehr Regionalität spürbar", meint die Frauentalerin. "Immer mehr Menschen wollen wissen, woher ihr Essen kommt und fordern eine Stärkung der tier- und klimafreundlichen, heimischen Landwirtschaft. Diese Forderungen wollen wir in die Politik tragen. Jede Unterschrift ist ein Zeichen für mehr Tierwohl und gegen Massentierhaltung!"

Zur Sache

Verpflichtende Transparenz bei Lebensmitteln, schärfere Gesetze zum Tierschutz und neue Verteilung von Förderungen und Steuergeldern, die tier- und klimafreundlicher Landwirtschaft zugute kommen, sind zentrale Forderungen des Volksbegehrens. Unterschreiben kann man noch bis inklusive 29. Juni auf jedem Gemeindeamt und auf bmi.gv.at. Wer das Tierschutzvolksbegehren darüber hinaus unterstützen will, kann sich unter stmk@tierschutzvolksbegehren.at bei Länderkoordinatorin Susanne Sackl melden.

Susanne Sackl setzt sich in der Steiermark für das Tierschutzvolksbegehren und eine freundlichere Nutztierhaltung ein. | Foto: KK
Josef Zotter (l.) ist einer der Unterstützer des Tierschutzvolksbegehrens, hier mit Initiator Sebastian Bohrn Mena (Mitte) | Foto: Sophisticated Pictures
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