Gemeinderatswahl 2020
Zwei kämpfen gegen die rote Hochburg in Frauental an

In neuem Glanz erstrahlt seit 2018 der renovierte Turm am Frauentaler Marktgemeindeamt. | Foto: Michl
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  • In neuem Glanz erstrahlt seit 2018 der renovierte Turm am Frauentaler Marktgemeindeamt.
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FRAUENTAL. Es ist die rote Hochburg im Bezirk: In keiner anderen Gemeinde ist die SPÖ stark vertreten wie in Frauental. Hier ist Bernd Hermann schon seit 1997 im Amt, 2015 entging er einer Fusion mit Deutschlandsberg. Die Wählerschaft dankte es ihm mit einem zusätzlichen Mandat. Seitdem haben die Roten zwölf von 15 Sitzen im Gemeinderat. Eine „Vierfünftelmehrheit“ also, die für Hermann damals überraschend kam. Der 59-Jährige rechnet auch nicht mit einer Wiederholung: „Wenn wir bei den Mandaten zweistellig bleiben, bin ich zufrieden. Das hätten andere Fraktionen gerne.“ Das wäre wieder die absolute Mehrheit für die SPÖ.

Für die ÖVP geht Markus Habisch (41), gestärkt durch steigende Ergebnisse bei den Wahlen 2019, als Spitzenkandidat in seinen zweiten Wahlkampf. Unbedingt zurückerobern will er den Vorstandssitz und das Mandat, welche die Türkisen 2015 an die Roten verloren haben – damals dank der FPÖ: Die nahm der Volkspartei einige Stimmen weg, verpasste selbst aber knapp die Hürde zum Einzug in den Gemeinderat. Dank des Berechnungsverfahrens wanderte so ein Sitz zur SPÖ.

Heuer versuchen es die Blauen erneut: Sie schicken mit Heinz Possath (35) einen neuen, jungen Kandidaten ins Rennen. Zuletzt war die FPÖ von 1995 bis 2000 im Frauentaler Gemeinderat.

Seit der letzten Gemeinderatswahl wechseln sich Rot und Türkis an der Spitze der Wahlergebnisse ab: Bis zur EU-Wahl lag die SPÖ immer vorne, beim Nationalrat erstmals die ÖVP, beim Landtag dann wieder die SPÖ.

Derzeit hält die SPÖ eine "Vierfünftelmehrheit" in Frauental. | Foto: WOCHE
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Zukunftsthemen

Vor gut zwei Jahren wurde Frauental von der Schließung des PPC-Werks in der Porzellanfabrik ordentlich geschockt. Dadurch fielen der Gemeinde Kommunalsteuern von über 200.000 Euro pro Jahr weg. Ein großflächiger Gewerbepark soll das in den nächsten Jahren ausgleichen, mit einem Verschuldungsgrad von 1,5 Prozent wies Frauental im letzten Jahr noch einen der niedrigsten Werte in der Steiermark aus. In der kommenden Funktionsperiode soll endlich ein Rückhaltebecken in der Klause gebaut werden, das Frauental zusammen mit Deutschlandsberg und Groß St. Florian fordert. Mit dem Deutschlandsberger Nachbarn bildet Frauental auch einen Wasserverband, der vom Lithium-Abbau auf der Koralm getroffen werden könnte.
Übrigens: Hätte Frauental nur 100 Einwohner mehr, würde man in die nächstgrößere Kategorie fallen. Dann gäbe es 21 (statt 15) Sitzen im Gemeinderat und fünf (statt) Mitglieder im Gemeindevorstand.


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