Gemeinderatswahl 2020
Grüne und Bürgerliste Deutschlandsberg präsentiert Werte, Ziele und Kritik am Status quo

- Spitzenkandidat Marc Ortner (4.v.r.) und das Team der "Grünen und Bürgerliste Deutschlandsberg"
- Foto: KK
- hochgeladen von Simon Michl
DEUTSCHLANDSBERG. Voller Motivation und mit noch stärkerer Stimme starten die Deutschlandsberger Grünen verjüngt in die nächste Periode. Als "Grüne und Bürgerliste Deutschlandsberg" treten sie zur Gemeinderatswahl in der Bezirkshauptstadt an – und üben vor allem Kritik an der SPÖ: "Die Erfahrungen der letzten Jahre hat gezeigt, dass es dringend eine tiefgreifende Veränderung in Deutschlandsberg braucht. Die Dominanz der SPÖ wirkt sich verheerend auf die interne und externe Informationskultur aus", sagt GR Marc Ortner, Spitzenkandidat bei der Wahl. "Das demokratische Niveau bedarf dringend einer Aufwertung, damit zukunftsweisende Ideen nicht zu 90 Prozent abgeblockt und demokratische Spielregeln wieder eingehalten werden." Auch die Wahlwerbung der SPÖ verfolgen die Grünen kritisch. "Alle Einrichtungen in der Gemeinde werden als deren Erfolge und Leistung betrachtet. In Wahrheit wird die Leistung aber zum größten Teil oder gänzlich von Anderen erbracht. Unsere Gemeinde gehört uns allen, und nicht einer einzigen Partei!", so Ortner. "Offenbar kann nicht mehr zwischen Partei-, Gemeinde-, Landes- und externem Eigentum unterschieden werden. Dadurch ist die Grenze zwischen der Bewerbung unserer Gemeinde und SPÖ-Parteiwerbung verschwunden." Besonders unglaubwürdig sehen die Grünen, dass ihre Konzepte und Antragsideen, die abgelehnt oder verzögert wurden, im Wahlprogramm der Bürgermeisterpartei zu finden seien.
13 Themenbereiche
Die Grünen wollen sich weiterhin für eine nachhaltige regionale Entwicklung einsetzen. Dafür hat man folgende Ziele ausgearbeitet:
- Natur-, Klimaschutz-, Klimawandelanpassungsmaßnahmen & Bewusstseinsbildung: umfangreiches Maßnahmenpaket schrittweise umsetzen, große, alte Bäume wertschätzen und nicht ohne triftigen Grund umschneiden (Baumschutzverordnung)
- Landwirtschaft: Deutschlandsberg soll Bio-Modellregion werden, regionale Ernährung gehört gefördert und gesteigert
- Transparenz, Bürgerinformation und Beteiligung: "Offener Stammtisch" und "Gläserne Gemeinde"
- Soziales: leistbares Wohnen für junge Erwachsene, AlleinerzieherInnen und ältere Menschen (barrierefrei) ermöglichen
- Jugend: Jugendkonzept realisieren und der Jugend Gehör verschaffen, Sport- und Freizeitangebote z.B. durch eine neue Boulderhalle und einen Bewegungspark erweitern
- Familie und Kinder: "Pedibus" mit verschiedenen "Haltestellen" für VS- Kinder, Folder mit Wickel-/Stillmöglichkeiten, Spielplätzen, Eislaufplatz, Sport- und sonstige Freizeitangeboten (z.B. EKIZ) für Familien mit Kindern, Klause-Eislaufplatz durch energetischen Wärmeentzug besser nutzbar machen, Betreuung von Kleinkindern durch die eigenen Eltern unterstützen, Bewusstseinswandel im Umgang mit Kindern fördern
- Mobilität: Ausbau von Radwegen, Gehwegen und öffentlichem Verkehr
- Zukunftsfähige Raumplanung und Baukultur: Ortsbildschutz, Gestaltungsbeirat, Bau-Ausschuss und räumliches Leitbild, Verbauung der Äcker muss ein Ende haben
- regionale Wirtschaftskreisläufe fördern: selbst produzieren, um Abhängigkeiten zu reduzieren, Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze in der Region zu erhalten
- Bildung: Standortsuche und Planung unter Berücksichtigung der pädagogischen Erfordernisse für eine neue VS Deutschlandsberg, Schulsprengel innerhalb der Gemeinde auflösen und Verteilungsschlüssel für Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen einführen, möglichst wenig Kinder pro Klasse durch knappe Überschreitung der Teilungszahl, ausreichend Kindergartenbusse
- Kultur: bei Subventionen Fokus auf Jugend und nicht-kommerzielle Bereiche, Stärkung der Deutschlandsberger (Jugend-) Musikkultur
- Kontrolle der Gemeindefinanzen: sorgfältiger Einsatz von Steuergeldern, bei dem das Gemeinwohl höchste Priorität hat
- Hauptplatz: Fokus auf Qualität, Regionalität, Begrünung, Fußgänger und Radwege, Verkehrskonzept nach Empfehlungen vom „Verkehrsclub Österreich“ anpassen und Installierung eines elektronischen Verkehrsleitsystems um Parkplatzsuchverkehr zu reduzieren

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