Graz

Schmiedgasse: Elke Kahr will mehr Bewusstsein bei Radfahrern schaffen

Rund 20 Prozent der Grazer sind mit dem Fahrrad unterwegs, es gibt aber immer wieder einige die auf die anderen Verkehrsteilnehmer vergessen. Verkehrsstadträtin Elke Kahr will deswegen durch die Kampagne "Gemeinsam mit Rücksicht", das Zusammenleben zwischen Radfahrern und Fußgängern verbessern.

In Graz gibt es einige Fußgängerzonen wo sich immer mehr Fahrradfahrer heimisch fühlen und sie täglich nützen. Allerdings vergessen sie immer wieder die Regeln, die zum Schutz der Fußgänger aufgestellt wurden. "Wir wollen mit der Kampagne 'Gemeinsam mit Rücksicht' die Fahrradfahrer daran erinnern, dass sie nur zu Gast sind", so Verkehrsstadträtin Elke Kahr. "Immer mehr Fußgänger beschweren sich über die rücksichtslose Art", führt sie weiter aus.

Schwimmschulkai und die Schmiedgasse sollen wieder sicher sein

"Viele Fahrradfahrer wollen nicht rücksichtslos sein, sie denken nur nicht an die Regeln obwohl sie ihnen bewusst sind. Deswegen wollen das Bewusstsein stärken", so die KPÖ-Politikerin Kahr. Sie hat mit ihrem Team den Murradweg und die Schmiedgasse klar mit optischen Zeichen, ob Piktogrammen oder Cartoons auf den Hochwasserschutzmauern kennzeichnen lassen. Diese sollen eine Gedächtnisstütze bieten. Weiters werden auch immer wieder Tempomessungen durchgeführt, wo die vorbeifahrenden Radfahrer merken sollen, wie schnell sie tatsächlich unterwegs sind. "Wir dürfen die Fußgänger nicht vergessen, deshalb gibt es Aktionen wie diese und die ständigen Evaluierungen", bekräftigt Kahr den Stand der Fußgänger in der Stadt Graz.

Wenige Unfälle trotz hoher Frequentierung

Damit soll die Schmiedgasse, die am stärksten von Radfahrern befahrene Fußgängerzone, noch sicherer werden. Von 2016 bis 2019 gab es dort insgesamt acht Unfälle mit Fahrradfahrerbeteiligung, drei davon zwischen Radfahrern und Fußgängern, drei mit Radfahrern untereinander. Bei zwei Unfällen in der Schmiedgasse waren die Radfahrer alleine involviert. Schon 2018 wurden Flyer verteilt und Elke Kahr sagt dazu: "Ich habe an den Rückmeldungen gemerkt, dass viele Menschen glücklich über diese Aktion sind, sowohl Fußgänger als auch Fahrradfahrer."

Komplette Verbannung keine Lösung

Auf die Frage ob Fahrradfahrer komplett aus der Fußgängerzone verbannt werden sollten, antwortet Stadträtin Kahr: "Nein, wir wollen den Leuten ja den kürzesten Weg anbieten, damit sie einen Anreiz haben, mit dem Fahrrad zu fahren. Sie sollen sich dabei nur rücksichtsvoll verhalten." Auch die Radpolizei soll dafür sorgen, dass die Fahrradfahrer vorsichtiger fahren. "Ich bin nicht für Sperren und Verbote und werbe immer für Verständnis. Ich stehe aber auch zu polizeilichem Einschreiten, wenn die von Sicherheit und Respekt getragenen Spielregeln grob verletzt werden – und die überwiegende Zahl jener, die sich daran halten, von einigen wenigen diskreditiert werden," unterstützt Verkehrsstadträtin Elke Kahr die Fahrradpolizei.