Herbstschwerpunkt in Weiz
Lebensmittelverschwendung soll reduziert werden

Christoph Doppelreiter (mit Tochter), Willi Heuegger, Johann König, Gerhard Ziegler und Irmgard Prassl (v.l.n.r.) präsentierten die neue Plakatstrasse zum Thema "Lebensmittel Verschwendung" in Weiz. | Foto: Hofmüller
  • Christoph Doppelreiter (mit Tochter), Willi Heuegger, Johann König, Gerhard Ziegler und Irmgard Prassl (v.l.n.r.) präsentierten die neue Plakatstrasse zum Thema "Lebensmittel Verschwendung" in Weiz.
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In Weiz wurde der großen Herbstschwerpunkt zum Thema Menschenrechte und Klimaschutz vorgestellt. Im Mittelpunkt steht heuer das Thema Lebensmittelverschwendung. Passend dazu wurde eine Plakatstraße (entlang des Weizbaches, gegenüber der Sparkasse) aufgestellt, um darüber zu informieren.

Unter dem Motto "Schauen – Denken – Handeln" sind für den Herbst auch noch einige andere Aktivitäten geplant. So steht etwa eine Lehrerfortbildung am 28. September von 14-16.30 Uhr bei einem Workshop im Kunsthaus Weiz am Programm. Bei der Abendveranstaltung an diesem Tag unter dem Titel "Lebensmittel sind kostbar" im Kunsthaus Weiz, sind alle Interessierten recht herzlich dazu eingeladen, sich über dieses Thema zu äußern und eventuelle Lösungsvorschläge zu zeigen. Auch werden regionale Initiativen aus der Region vorgestellt. Zahlreiche Schulprojekte mit allen Schulen der Region zum Thema der Lebensmittelverschwendung werden dann zum Schulbeginn in Angriff genommen.

Nord-Süd-Gefälle

Während in den wohlhabenden Ländern im Überschuss Lebensmittel produziert und zu einem großen Teil wieder weggeworfen werden, sterben in den ärmeren, meist südlicheren Ländern, minütlich Kinder und Erwachsene an Hunger und Mangelernährung. Lebensmittel sind also ein ganz unmittelbares Thema der Menschenrechte.
Um dagegen anzukämpfen kann jeder von uns seinen Beitrag dazu leisten, um zur Verbesserung der Situation beizutragen. Seit der Corona Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig es eigentlich ist, Produkte im eigenen Land zu ernten, erzeugen, veredeln und verarbeiten. Und wer regional und vielleicht saisonal einkauft, unterstützt nicht nur die heimischen Bauern und die Wirtschaft, sondern kann mit der richtigen und gesunden Ernährung besser auf seine Gesundheit schauen. "Lebensmittel müssen nicht durch die halbe Welt kutschiert werden, von denen dann wieder vieles im Müll landet", so Christoph Doppelreiter (Pastoral Handlungsbevollmächtiger) aus Weiz. Lebensmittel sind kostbar und wer richtig plant, wirft auch dementsprechend weniger weg. "In Weiz gibt es am Tabor ein "Speisekastl", wo jeder noch geniessbare Lebensmittel abgeben kann, die dann dort wieder von Menschen gratis abgeholt werden können, die nicht immer auf die Butterseite des Lebens gefallen sind und auf solche Unterstützungen angewiesen sind." so Doppelreiter weiter. 

Brot und Gebäck führen traurige Statistik an

Am meisten weggeworfen werden von den Menschen in den reichen Industrieländern und auch oftmals von den Lebensmittelketten, Brot, Semmeln und Gebäck im allgemeinen. Man merkt aber schon langsam ein Umdenken, den Backwaren werden gegen Ende der Öffnungszeiten in den Geschäften nicht mehr in so großen Mengen angeboten, wie in den letzten Jahren. Es muß nicht immer alles bis zum letzten Moment verfügbar sein. Bewusst und Verantwortungsvoll einkaufen hilft auch jedem einzelnem Geld zu sparen. Man sollte nur einkaufen, was wirklich gebraucht und auch verspeist werden kann. Und sollte doch einmal etwas übrig bleiben, nicht gleich wegwerfen. Mit ein wenig Kreativität und Fantasie können daraus auch noch am nächsten Tag köstliche Gerichte entstehen. Oder zum "Speisekastl" wie in Weiz angeboten, spenden und vorbei bringen.
Im Jahre 1950 betrugen die Ausgaben für Nahrungs-und Genussmittel noch 50 Prozent eines Haushalteinkommens., heute sind es nur mehr 10 Prozent. Die Wertschätzung von Lebensmittel ist in den letzten Jahrzehnten bei uns- nicht zuletzt aufgrund des Preisverfalls-verloren gegangen.

Erschreckende Zahlen

Gerhard Ziegler von der Arbeitsgemeinschaft Menschenrechte und Klimaschutz in Weiz zur Thematik: "Von den Lebensmitteln, die in Österreich jährlich weggeworfen werden, könnte theoretisch ganz Kärnten ernährt werden." Viele wissen nicht, das ein MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) noch nicht aussagt, das dieses Lebensmittel verdorben ist. Es ist nur ein Hinweis dafür, das es bis zu diesem Datum noch nichts an Qualität, Geschmack etc. eingebüßt hat. Einzelne Produkte können noch Tage, Wochen oder sogar Monate lang danach unbedenklich verzehrt werden. Da kommen dann die Sinne jedes einzelnen Menschen zur Anwendung. Sehen, Riechen und Schmecken. Und sollte eine Ware nicht mehr in Ordnung sein, sie werden es sicher sehen, riechen oder schmecken, der normale Hausverstand ist dabei sicher behilflich. Im Gegensatz dazu sagt die Information "Zu verbrauchen bis.." aus, das dieses Lebensmittel tatsächlich bis zu diesem Datum verzehrt werden soll .  
"Unglaubliche 760.000 Tonnen Lebensmittel werden alleine in Österreich jährlich verschwendet", fügt  Johann König hinzu. Und weiter:" Pro Person entspricht das etwa 80 Kilogramm und einen Wert von etwa 200- 800 Euro."
Tun wir gemeinsam etwas gegen die Lebensmittelverschwendung, es kommt jedem einzelnen von uns zugute. 

Termine:

28. September, (14-16.30 Uhr): Lehrerfortbildung mit einem kostenlosen Workshop (in Kooperation mit der Bildungsdirektion Oststeiermark). Infos und Anmeldungen bis zum 20. September bei der Bildungsdirektion Oststeiermark und im Kulturbüro der Stadt Weiz.
28. September, (19 Uhr): Abendveranstaltung und Infoabend im Kunsthaus Weiz (Hannes Schwarz Saal) zum Thema "Lebensmittel sind kostbar! Reduzierung von Lebensmittel-Abfällen" mit Regierungsrätin Eva Horak "Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie). Das Buffet der "Restlküche"  wird von der Pfarre Weiz gemeinsam mit der Gruppe "Frauen für Frauen" zubereitet. 
Zudem werden im Herbst wieder zahlreiche Schulprojekte in der Region zu diesem Thema stattfinden.
Die Plakate mit wertvollen Tipps und Anregungen können ab sofort entlang des Weizbaches (gegenüber der Sparkasse) gelesen besichtigt werden.

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