Gemeinderatswahl 2020
In Eibiswald werden die Karten neu gemischt

- 2017 gab es in Eibiswald den letzten Bürgermeisterwechsel im Bezirk: Andreas Thürschweller (SPÖ) folgte Andreas Kremser (ÖVP).
- Foto: Veronik
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In der zweitgrößten Gemeinde des Bezirks dürfte die anstehende Gemeinderatswahl viel verändern.
EIBISWALD. Das politische Erdbeben um den Jahreswechsel 2016/17 in Eibiswald sorgte über den Ort hinaus für Schlagzeilen – und für den letzten Bürgermeisterwechsel von einer Partei zur anderen im Bezirk. Trotz ÖVP-Mehrheit im Gemeinderat wurde Andreas Thürschweller (SPÖ) zum Nachfolger von Andreas Kremser (ÖVP) gewählt, der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte.

- Die ÖVP hält in Eibiswald seit vielen Jahren die absolute Mehrheit, nun droht diese zu zerfallen.
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Drei Listen
Acht der 14 türkisen Gemeinderäte traten als Folge dieses Vertrauensbruchs ebenfalls zurück. Drei Jahre später hat sich die Eibiswalder ÖVP nun neu aufgestellt: Werner Tschuchnig steht jetzt an der Spitze. Das restliche Kernteam um den 45-Jährigen besteht ebenfalls hauptsächlich aus Nicht-Gemeinderäten, es verspricht auch moderne Themen wie Digitalisierung und regionalen Tourismus. Mit der Mehrheit, die man über Jahrzehnte hatte, rechnet die ÖVP aber selbst nicht mehr. Die sechs Gemeinden hatten vor der Fusion je drei schwarze und drei rote Bürgermeister gestellt.
Auf die Mehrheit – womöglich sogar die absolute – hat nun die SPÖ gute Chancen: Sie stellt neun Gemeinderäte, darunter Bgm. Andreas Thürschweller. Der 46-Jährige drehte Eibiswald schon bei der Landtagswahl um, wo er auch den Einzug ins Landhaus schaffte. Dennoch tritt er auch wieder in Eibiswald an, mit dem klaren Ziel von Platz eins. Thürschweller möchte das Ärztezentrum noch weiter ausbauen und betreutes Wohnen im Ortszentrum sowie leistbare Wohnungen schaffen, außerdem einen sanften Tourismus forcieren.
Nicht nur in den Ortskern zu investierten fordert Michael Rossmann: Der 24-Jährige, einer von zwei blauen Gemeinderäten, geht für die FPÖ ins Rennen. Er hofft auf eine Verdoppelung der freiheitlichen Mandate und einen Sitz im Gemeindevorstand – dafür müsste die FPÖ ihre Stimmen wohl verdoppeln. Der Eibiswalder Raum war schon immer ein gutes Pflaster für die FPÖ, in allen ehemaligen Gemeinden war man schon mal im Gemeinderat.
Zukunftsthemen
2015 war Eibiswald von der Fusion mit am stärksten betroffen: Aus sechs Gemeinden wurde eine mit über 6.000 Einwohnern und einer Fläche, die sich praktisch über die ganze Breite des Bezirks erstreckt. Mit 152 Quadratkilometern ist Eibiswald nach der Bezirkshauptstadt flächenmäßig die zweitgrößte Gemeinde. Mittlerweile wurden die Ortsteilbürgermeister abgeschafft, dank weiterer Einsparungen schaffte die Marktgemeinde nach vielen Jahren wieder ein Plus im Budget. Immer wieder wird eine Verlängerung der GKB-Strecke nach Eibiswald gefordert. Zuletzt hätte die B69 nach Soboth rückgebaut werden sollen, das wurde nach Bedenken aus der Gemeinde vorerst gestoppt. Nördlich des Stausees werden in den nächsten Jahren wohl Windräder zur Energiegewinnung gebaut. Und schon bald wird ein neuer Freizeitpark beim Freibad Eibiswald entstehen.

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