Waldbegehung der Volksschule Marhof:
Der „Urhahn“ am Rosenkogel

Oberförster Helmut Fladenhofer mit den Kindern der Volksschule Marhof. | Foto: Katrin Löschnig
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Die „Modellregion Auerwildlebensraum" des Jagdbezirks Deutschlandsberg soll als Vorbild für viele andere Regionen in der Weststeiermark dienen.

MARHOF. Die Schüler der Volksschule Marhof waren die ersten Kinder, die die spannende Waldbegehung durch den Auerwildlebensraum in ihrer Heimat erleben durften. In Begleitung von Bezirksjägermeister Hannes Krinner und Oberförster Helmut Fladenhofer, wanderten die Kinder durch den Höllbauerwald am Rosenkogel. Die scheuen Vögel kommen erst ab einer Seehöhe von 950 Metern vor, daher musste die Truppe zuerst einen beachtlichen Weg mit dem Bus zurücklegen. „Wir machen das heute mit der Volksschule Marhof, weil das ihre Heimat ist. Wir möchten dafür  sensibilisieren, dass es bei uns noch Auerwild gibt“, betonte Helmut Fladenhofer. In Zukunft sind Wanderungen mit Kindern aus Schwanberg, Deutschlandsberg und Eibiswald geplant, da auch Grundbesitzer in Schwanberg großes Interesse für das Auerwild zeigen und von Helmut Fladenhofer über die Lebensraumbewirtschaftung beraten werden.

Für Wild und Wald

„Nachdem wir bei der Forstverwaltung Meran noch recht viel Auerwild haben, können wir auch belegen, dass das nur über die Bewirtschaftung des Lebensraumes möglich ist.“, so Oberförster Helmut Fladenhofer. Mit zahlreichen Eingriffen im Wald wird nicht nur dem Auerwild, das als „Schirmart“ gilt, geholfen, sondern auch zahlreichen anderen Tieren, die die gleichen Bedürfnisse an den Lebensraum haben. Besonders wichtig für das Auerwild sind zum Beispiel ein lichter Wald oder eine Krautschicht als Deckung für die Küken. Die Kleintiere kommen mit ungefähr zehn Gramm auf die Welt, müssen im Herbst aber bereits ausgewachsen sein, um den Winter zu überstehen. Die ausgewachsenen Vögel können bis zu vier Kilogramm schwer werden und da sie sehr plump sind, brauchen sie viel Platz zum Fliegen. Aus diesem Grund sind ein heller Wald und Flugschneisen notwendig. Damit genug Licht in den Wald dringen kann, werden zum Beispiel die Wegränder gemäht. Auch „Huderpfannen“ werden als Sandbäder für die Vögel vorbereitet. Damit der Speiseplan der Tiere vielfältiger ist, werden viele Sträucher im Wald gelassen, wie zum Beispiel die Eberesche bzw. Vogelbeere. „Wir wollen den Kindern zeigen, dass der Jäger sich gut um den Lebensraum kümmern muss“, erzählte Helmut Fladenhofer.

Großer Erfolg

„Der Rosenkogel ist mitteleuropaweit ein Vorzeigebeispiel, wo es noch relativ viel Auerwild gibt. Es ist aber schon so weit, dass man die einzelnen Individuen zählt.“, sprach Helmut Fladenhofer. Seit genau hundert Jahren werden die Bestandskurven beim Rosenkogel nun beobachtet. Immer, wenn man etwas im Wald getan hat, dann ist auch der Auerwildbestand gestiegen. „Wir haben den Auerwildbestand am Rosenkogel innerhalb von zehn Jahren verdoppelt.“, so Fladenhofer. Wo zu Beginn nur 30 männliche Tiere gezählt wurden, leben nun 60 Hähne. Man geht von einem Geschlechtsverhältnis von 1:1 aus.

Spannender Wandertag für die Kinder

Wie sieht ein Auerhahn aus, was fressen die Tiere und welchen Lebensraum brauchen sie? Diese Fragen und viele mehr, wurden den Kindern beantwortet. Mit dabei war der Hund Kit", mit dessen Hilfe den Kindern auch gezeigt wurde, wie man mit einem Hund im Wald umgehen muss. Auch achtete man streng auf den Sicherheitsabstand zwischen den Kindern: statt dem „Babyelefanten“, hielten die Kinder eine „Fuchslänge" Abstand. Am Ende des ereignisreichen Vormittages konnten sogar einige Kinder davon berichten, einen echten Auerhahn fliegen gesehen zu haben.

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Wo der Auerhahn noch balzt

„Auerwild. Die Hahnen vom Rosenkogel." (ein Buch von Oberförster Helmut Fladenhofer)

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