Fußball-Neustart
Wenig Begeisterung über das kurze Frühjahr im Unterhaus
Im Fußball-Unterhaus wird höchstens die Hinrunde fertig gespielt – was sehr kurz wird. Die Reaktionen der Klubs.
DEUTSCHLANDSBERG/FRAUENTAL/GROSS ST. FLORIAN. Je länger die Pause dauerte, desto wahrscheinlicher wurde es: Der Steirische Fußballverband streicht die Rückrunde der Saison 2020/21. Im Frühjahr werden nur mehr die ausständigen Spiele der Hinrunde ausgetragen – sofern möglich: Darf ab April wieder trainiert werden, startet am 14. Mai die Meisterschaft. Die Alternativen wären eine kürzere Vorbereitung, ein Saisonende im August/September oder mehrere englische Runden gewesen.
Steirer-Cup noch nicht fix
Für den DSC wird es ein extrem kurzes Frühjahr: In der Regionalliga müssen nur mehr zwei Spiele gespielt werden – nach eineinhalb Monaten Vorbereitung. "Unterm Strich ist das Geldverbrennerei", fürchtet DSC-Obmann Klaus Suppan, dass man diese Spiele ohne Zuschauer und ohne Kantine austragen muss. Es geht auch ums Budget: Selbst bei zwei Siegen ist ein ÖFB-Cup-Startplatz in der Liga für den DSC praktisch unerreichbar, man hofft auf den Champions-Steirer-Cup. Auch auf die Austragung: Laut StFV-Direktor Thomas Nußgruber wird "aus heutiger Sicht auch versucht, dass der Steirer-Cup 2020/2021 abgeschlossen wird".
Dann würde es endlich das langersehnte Derby gegen Frauental geben. Der SVF muss in der Landesliga noch fünf Spiele bestreiten und hat damit sogar Außenseiterchancen auf den Aufstieg. Daran denkt Obmann Josef Sailer aber kaum: „Sportlich verstehe ich die Entscheidung, nur die Hinrunde zu spielen. Wirtschaftlich ist es eine riesige Herausforderung.“ Nicht nur wegen der erwartbaren Auflagen: Frauental fällt um neun Heimspiele um, die man in der Rückrunde gehabt hätte. „Wichtig ist, dass der Nachwuchs wieder trainieren darf“, sagt Sailer.
Bitter für Groß St. Florian
Im Erwachsenenbereich gibt es (wie vor einem Jahr) keine Absteiger, Aufsteiger schon: Obwohl auch in der Vorsaison eine ganze Hinrunde gespielt worden war, durften die Tabellenersten nicht aufsteigen – in der Unterliga West war das Groß St. Florian. Der Verband stützte sich dabei auf ein ÖFB-Gutachten. Für die neue Saison wurde bereits vorab beschlossen, ab einer vollständigen Hinrunde die Ersten aufsteigen zu lassen – das ist nun nicht mehr Groß St. Florian. Vor einem Jahr hatte der TUS fünf Punkte Vorsprung auf Tillmitsch, nun liegt man (bei noch einem Spiel mehr) zwei Zähler hinter den Südsteirern.
„Was jetzt passiert, haben wir letztes Jahr gemeinsam mit anderen Tabellenführern vorgeschlagen“, beklagt Franz Haring, sportlicher Leiter in Groß St. Florian. „Wenn die ganze Saison fertig gespielt würde, hätten wir eine reelle Chance auf den Aufstieg gehabt.“ Die Florianer hätten noch zehn Heimspiele gehabt, so müssen sie nun auf mehr als einen Umfaller der Tillmitscher hoffen. Eine Relegation als Tabellenzweiter wird es laut StFV wohl nicht geben. "Die Aufstockung von eventuell ungeraden Ligen ist derzeit kein Thema, da dies auch eine Anhebung der Anzahl der Absteiger in der Folgesaison bedeuten würde", so Nußgruber.
Kleine Chance für Wies
Für die meisten Klubs aus der Unterliga und Gebietsliga ist der Abstiegskampf (erneut) vorzeitig vorbei. In der 1. Klasse hat Wies noch eine Chance auf den Aufstieg: Der USV liegt drei Runden vor Schluss vier Punkte hinter St. Nikolai und Kainach, wobei die Voitsberger noch ein Spiel weniger absolviert haben.
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