Außergewöhnliche Lehrberufe
Vom Schädlingsbekämpfer, Hafner und "Bienenmeister"

Hat alles im Griff: Schädlingsbekämpfer Maximilian Eder | Foto: Privat
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  • Hat alles im Griff: Schädlingsbekämpfer Maximilian Eder
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Lehrberuf einmal anders: Wir stellen ungewöhnliche Lehrberufe mit Zukunftspotenzial vor.

Die Wirtschaftskammer zählt knapp 200 Lehrberufe auf. Darunter einige, die eher selten im Fokus jüngerer Leute stehen. Wen "klassische" Lehrberufe zum Gähnen bringen, der kann Ausschau halten nach Chancen, die in Zukunft boomen könnten.

Meister über die Schädlinge

Nicht jedermann würde die Bekämpfung von Kakerlaken und Co. in seinem Portfolio aufnehmen wollen. Maximilian Eder aber schon. Der Schädlingsbekämpfer beziehungsweise Kammerjäger aus St. Radegund ist spezialisiert darauf, Gastronomie, Logistik, Lebensmittelindustrie und auch Privatleute von unliebsamen Tierchen zu befreien, die Haushalte und Betriebe lahmlegen können.
"Man muss schon ein wenig ekelfrei sein", sagt Eder. "Viele denken heute noch, ich mache das nur als Hobby nebenbei. Aber ja, das ist ein richtiger Beruf. Und er macht Spaß." Eder selbst kommt aus der Forstwirtschaft und hat profunde Kenntnisse der Ökologie, Botanik, Mykologie, Entomologie und der Holzwissenschaft und -technologie. Deshalb sind Klima- und Umweltschutz auch ständige Begleiter in seinem Berufsalltag: "Die Veränderung des Klimas wirkt sich auch auf die Tiere aus. Auf die Insekten, ihren Lebensraum und wie sie sich verhalten."

Meister des Wohlfühlens

Ein sehr alter Beruf, der wieder gefragt und dennoch nicht in aller Munde ist, ist Hafner und Keramiker. Hafner ist die Berufsbezeichnung für Handwerker, die sich auf Öfen, Kamine und ähnliche Feuerstätten spezialisiert haben. Eng verbunden mit diesem Aufgabengebiet ist jenes der Keramiker. Sie arbeiten nach Vorlagen oder eigenen Entwürfen und formen Materialien mit freier Hand, auf der Scheibe oder mit Modellen. Dazu werden leichte und schwere Geräte bedient. Keramik verbindet Kunst und Handwerk. Andreas Höller, Unternehmer aus Gratwein-Straßengel und Bundesinnungsmeister, weiß, warum zumindest das Interesse wieder geweckt wird: "Sich selbst in den eigenen vier Wänden wohlfühlen ist für die Menschen wichtiger geworden. Das hat uns auch die Pandemie gezeigt. Leider wird der Beruf unterschätzt. Dabei gibt es die Möglichkeit, durch eine Lehre gleich mehrere Berufe in der Tasche zu haben." Darüber hinaus sind die Erzeugnisse krisensicher. Ein Blackout, oder eben eine Pandemie zum Beispiel, können Hausbesitzern nichts anhaben.

Meister der Bienenkönigin

Drei Jahre dauert die Ausbildungszeit, um als Facharbeiter in der Bienenwirtschaft Meister über Bienenvölker zu werden. Zu den wichtigsten Ausbildungsinhalten zählen die Wartung und Reinigung von Bienenstöcken und Wabenrahmen, Pflegemaßnahmen und Maßnahmen zur Krankheits- und Virenbekämpfung oder der richtige Umgang mit den Tieren. "Es gibt landesweit schon ein paar Lehrlinge. Der Imkerfacharbeiter kommt aber häufig über einen zweiten Ausbildungsweg. Oder über die Steirische Imkerschule in Graz", sagt Johannes Wieser. 2017 hat der Frohnleitner die Prüfung zum "Meister für Bienenwirtschaft" mit ausgezeichnetem Erfolg abgelegt. "Das Spannende ist, dass ein Bienenvolk ein komplexer Organismus ist. Kein Jahr ist wie das andere, und trotzdem funktioniert ihre Arbeit wie noch vor 100 Jahren." Wieser muss auf das Wetter achten, darauf, wie sich die fleißigen Immen verhalten, welche Technologien sinnvoll eingesetzt werden können oder welche Blumen die besten Pollenspender sind. Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, Regionalität und Nachhaltigkeit sind Schlagwörter, die den Beruf ausmachen.

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