Für alle Fälle: Das sollte laut Zivilschutzverband jeder zu Hause haben

Einkauf: In Supermärkten kann man die nötigen Lebensmittel erwerben, jedoch sollte man auch auf Medikamente nicht vergessen. | Foto: Pixabay
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Corona hin oder her: Der Zivilschutzverband erklärt, welche Dinge in jedem Haushalt ständig lagernd sein sollten.

"Das Coronavirus nehme ich erst gar nicht in den Mund", sagt Heribert Uhl. Der Geschäftsführer des Zivilschutzverbandes Steiermark sieht keinen Grund zur Panik und rät von Hamsterkäufen ab, jedoch dazu, seinen Haushalt stets "krisenfit" zu halten. "Wenn es zu einem Blackout kommt und aufgrund der nicht vorhandenen Stromversorgung kein normales Leben stattfindet, sollte sich jeder bis zu 14 Tage selbst versorgen können", betont Uhl. Nachsatz: "Denn die Gemeinden können das nicht stemmen." Daher sei es wichtig, sich ernsthaft mit diesem Thema zu beschäftigen und den einen oder anderen Vorratskauf zu tätigen.

Heribert Uhl, Geschäftsführer des Zivilschutzverbands Steiermark: "Es gibt überhaupt keinen Grund zur Panik, aber gewisse Dinge sollte einfach jeder daheim haben." | Foto: Zivilschutzverband Steiermark
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25 Liter Wasser pro Woche

"Man sollte prinzipiell immer etwas vorrätig haben, aber für den Katastrophenfall bieten sich bestimmte Dinge wie Konserven- oder Dosennahrung gut an, da man diese auch ohne Stromversorgung verzehren kann", erklärt der Experte. Camper oder Fischer sind bei einem Stromausfall mit ihren Gaskochern und Grillern schon gut aufgestellt, jedoch besteht immer die Möglichkeit, etwas zu kochen. "Vier Teelichter anzünden, mit einer verkehrten Kaffeetasse abdecken und den Topf, in dem man kochen möchte, darauf stellen. Es dauert zwar länger, funktioniert aber", so Uhl, der auch meint, dass ein Notstromaggregat eine gute Investition sei. Auch mit einem Fondue könnte man zur Not etwas kochen. Prinzipiell sollte man Dinge zu Hause lagern, die man auch sonst gerne isst. "Das Gebot lautet, sich an einem normalen Lebensmittelvorrat für eine Woche zu orientieren. Es macht keinen Sinn, zwei Kilogramm Salz zu kaufen, wenn man sonst nicht salzig isst", erläutert der Zivilschutz-Chef weiter.
Essenziell ist die Versorgung mit Wasser: Hier sollte man mit zwei Litern pro Tag pro Person rechnen. "Man sollte mindestens 25 Liter Wasser für zwei Personen pro Woche kalkulieren", verdeutlicht Uhl. Wenn man kohlensäurehaltiges Wasser wählt, sollte man bedenken, dass dies zum Kochen nicht ideal ist.

Hell: Kerzen sorgen bei einem Stromausfall für Licht. | Foto: Pixabay
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Mit Lampe zur Außenwelt

Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist die Hygiene: Es sollten stets ausreichend Duschgel, Zahnpasta, Toilettenpapier oder Dinge, die Babys oder Pflegebedürftige benötigen, zur Verfügung stehen. "Von enormer Bedeutung sind Arzneimittel. Medikamente sollen vorrätig sein, aber auch hier bitte nicht 27 Packungen Kopfwehtabletten", sagt Uhl mit ein wenig Schmunzeln. Insbesondere chronisch kranke Menschen müssen mit den notwendigen Medikamenten versorgt werden können.
Um im Ernstfall auch Kontakt mit der Außenwelt aufrechterhalten zu können beziehungsweise Meldungen der Behörden empfangen zu können, rät Uhl dazu, eine Everlight-Lampe zu erwerben. "Diese Kurbellaterne hat zwei Lichtarten, eine Hilfefunktion mit Licht- und Akkustiksignal und ermöglicht Radio-Empfang mit Batterie. Wenn diese leer ist, kann man die Lampe mit einem Dynamo aufziehen, damit sie wieder funktioniert", erläutert der Zivilschutz-Experte. Um Lichtquellen zu schaffen, sollte man Kerzen, Feuerzeuge oder Streichhölzer parat haben.
"Es gibt wirklich keinen Grund zur Panik und es sollen auch keine Hamsterkäufe getätigt werden, aber diese Ratschläge sollte man befolgen, denn: Sicher ist sicher", gibt Uhl abschließend mit auf den Weg.

Einkauf: So klappt die Bevorratung

Laut Broschüre des Zivilschutzverbandes Steiermark, die online unter zivilschutz.steiermark.at abrufbar ist, beträgt die Gesamtmenge für 14 Tage Vorrat für eine Person:

- 4,5 Kilogramm Getreideprodukte (Mehl, Grieß, Reis, Teigwaren, Knäckebrot, Zwieback etc.)
- 2 Kilogramm Fleisch/Fisch (Corned Beef, Dauerwurst, Geräuchertes, Fischkonserven etc.)
- 0,5 Kilogramm Öle/Fette
- 4,5 Kilogramm Milchprodukte (Haltbarmilch, Streichkäse, Joghurt, Milchpulver, Hartkäse, Topfen)
- 6 Kilogramm Gemüse/Obst (Kartoffeln, Gemüsekonserven, Brotaufstriche, Tee, Kaffee, Dosen- und Packerlsuppen etc.)
- 21 Liter Wasser/Getränke (14 Liter Wasser, 7 Liter Frucht- und Gemüsesäfte, zucker- und alkoholhaltige Getränke vermeiden)

Zudem sollte man folgende Dinge vorrätig haben:
- Verbandsmittel
- Arzneimittel
- Hygiene- und Körperpflegeartikel
- Taschenlampe, Zünder, Spiritus, Campingkocher, Reservebatterien, Kerzen, Petroleum- oder Gaslampen, Notofen inklusive Brennstoff
Außerdem sollte man darauf achten, dass die Dokumentenmappe stets griffbereit ist.

Tipp des Experten: Spezialfirmen bieten oft Lebensmittel an, die bis 2030 oder länger haltbar sind. Im Webshop des Zivilschutzverbands (zivilschutz-shop.at) kann man Dinge, die für die Bevorratung empfohlen werden, erwerben.

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