Fußball im Bezirk Deutschlandsberg
Die Zukunft liegt wohl im nächsten Jahr

Ungewisse Zukunft für die Amateurfußballklubs: Ein Meisterschaftsbetrieb im Herbst wird immer unwahrscheinlicher. | Foto: Michl
  • Ungewisse Zukunft für die Amateurfußballklubs: Ein Meisterschaftsbetrieb im Herbst wird immer unwahrscheinlicher.
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Die Fußballklubs im Bezirk Deutschlandsberg blicken nach der Saisonannullierung bereits aufs Jahr 2021 – mit gemischten Gefühlen. Teilweise Frust, in der Regionalliga und Landesliga muss abgespeckt werden.

Dass in diesem Sommer kein Amateurfußball mehr gespielt werden kann, sieht jeder ein. Dennoch stößt die Entscheidung des ÖFB, die gesamte Saison zu annullieren, nicht bei allen Vereinen auf Verständnis. "Unser großes Ziel wurde uns genommen, wir hätten den Aufstieg sicher geschafft", ist Franz Haring, sportlicher Leiter in Groß St. Florian, enttäuscht. Fünf Punkte Vorsprung hatte der TUS als Tabellenerster der Unterliga West. Bis zuletzt hoffte man auf eine Kehrtwende, nun arbeitet der Vorstand aber schon an der Zukunft. "Wir wollen im gleichen Umfang weitermachen, wann auch immer das möglich ist", bleibt Haring entspannt. Trainer Udo Kleindienst bleibt trotz dreier Angebote (auch aus der Regionalliga). Von 95 Prozent der Spieler hat man ebenfalls positives Feedback, der Kader bleibt bis auf einzelne Personalien unverändert. Möglich sei das, da man finanziell gute Arbeit geleistet hätte, im Vorjahr gab es dank vieler Zuseher (im Schnitt 228) auch viele Einnahmen.

"Wahrscheinlich im Frühjahr"

Wann es wieder losgeht, weiß aber keiner. "Vor Ende August wird keiner trainieren, wahrscheinlich wird erst wieder im Frühjahr gespielt werden können", spricht Anton Klug, Sektionsleiter in St. Stefan, einen Punkt an, den mehrere Vereine an der Annullierung der Meisterschaft nicht verstehen: Auch dann wäre die Herbsttabelle wertlos, obwohl man nahtlos dort weiterspielen könnte. Der SVU St. Stefan lag dort nur drei Punkte hinter Gebietsliga-Leader Lankowitz. Klug hat die Mannschaft "zu 80 Prozent" für die kommende Saison beinander, es könnten vermehrt junge Spieler zum Einsatz kommen. Auch in St. Stefan wird derzeit nichts ausbezahlt, auf ein Ausschreiben an Sponsoren verzichtet man im Sommer. Aber: "Wer jetzt immer gut gewirtschaftet hat, wird auch finanziell keine Probleme haben", sagt Klug.

"Keine Schulden"

Dennoch müssen die Klubs aus den höheren, ausgabenintensiveren Ligen umplanen. Wobei etwa Deutschlandsberg und Frauental auch bei anderen als Vorzeigeklubs gelten, DSC-Obmann Klaus Suppan hat aber Bedenken: "Uns wurden neben den Heimspielen viele Veranstaltungen mit hohen Einnahmen weggenommen." Auch Sponsoren würden wegfallen. Da fast alle Kicker auf Aufwandsentschädigung spielen (in der Regionalliga nicht überall üblich), wird momentan wenig ausbezahlt. Dennoch wird das zurzeit neu aufgestellte Budget reduziert ausfallen. "Es wird Abstriche geben müssen, aber der DSC hat keine Schulden, das wird es mit mir auch nicht geben", sagt Suppan. "Was ich will, ist überleben, selbst wenn wir dafür absteigen müssten."

"Budget beinhart einhalten"

Auch beim Nachbarn in Frauental wird abgespeckt: Mit dem positiven Signal von Hauptsponsor Domaines Kilger erarbeitete man ein Budget, das u.a. niedrigere Aufwandsentschädigungen für Spieler enthält. "Die Reduktionen sind aber erträglich, was bei den Akteuren ein positives Feedback einbrachte", sagt Obmann Josef Sailer. Dadurch haben Trainer Ewald Klampfer sowie Dominik Herzog und Erich Baumann bereits verlängert. Im Mai will der SVF seine Kaderplanung abschließen. "Wir achten stets beinhart auf die Einhaltung des Budgets. Das kommt uns in dieser schwierigen Zeit zugute", so Sailer.

Ein umfassendes Dankeschön an seine Sponsoren verschickte bereits der GASV Pölfing-Brunn aus der Unterliga:

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