Ortsreportage Wettmannstätten
Aufbruchsstimmung im weststeirischen Hügelland

Das Gemeindeamt in Wettmannstätten wird einem großen Umbau unterzogen.  | Foto: Michl
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  • Das Gemeindeamt in Wettmannstätten wird einem großen Umbau unterzogen.
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In Wettmannstätten entsteht Neues, so weit das Auge reicht: vom Gemeindeamt bis zu Geh- und Radwegen und einem neuen Feuerwehrrüsthaus. Die Bewohner:innen der Gemeinde dürfen sich auf einen Wandel freuen. 

WETTMANNSTÄTTEN. Die vielen Neuerungen in der Marktgemeinde fangen schon in ihrem Zentrum an: Das nun beinahe 30 Jahre alte Gemeindeamt wird einem großen Umbau unterzogen. Der Bau, bei dem beispielsweise die öffentliche Bibliothek ins Dachgeschoss verlegt wird, soll noch heuer abgeschlossen sein. 

Ein weiterer großer Schritt für Wettmannstätten: Die Gemeinde ist der Laßnitztal Entwicklungs GmbH beigetreten, die für die Stärkung der ganzen Region zuständig ist und gemeinsame Projekte entwickelt. "Das war wirklich ein wichtiger und richtiger Schritt für uns", so Bgm. Peter Neger.

Durch den Beitritt ist es auch gelungen, den Betriebsstandort Wettmannstätten in Richtung Schönaich weiterzuentwickeln. Das seien alles landwirtschaftliche Vorrangzonen, die im Flächenwidmungsplan ausgewiesen sind. So konnten die Flächen aus der Vorrangzone herausgefiltert werden und es wird in Zukunft eine Bebauung möglich sein. Anfragen für die Flächen sind bereits vorhanden, teilweise wurden sie auch schon angekauft. "Es wird sich im nächsten Jahr schon einiges an Bautätigkeit in diesem Bereich tun und in den nächsten Jahren dann hoffentlich noch mehr", berichtet Bgm. Neger. 

"Der wichtigste Grund, warum wir der Laßnitztal Entwicklungs GmbH beigetreten sind, war trotz allem, dass wir ein Teil dieser Gesellschaft sein können. Es ist wichtig, dass das ganze Laßnitztal an einem Strang zieht und nicht nur jeder seine eigene Suppe kocht."
Bgm. Peter Neger

Bgm. Peter Neger hat große Pläne für seine Marktgemeinde.  | Foto: Foto Augenblick Stainz
  • Bgm. Peter Neger hat große Pläne für seine Marktgemeinde.
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Kooperation an der Laßnitz

Endgültig soll es nun zum Lückenschluss des Geh- und Radweges entlang der L 303 zwischen Wettmannstätten und Preding kommen, der bereits seit vorigem Jahr ausfinanziert ist. Der Bau, der auch eine Brücke über die Laßnitz erfordert, soll heuer beginnen. Mittlerweile liegen alle Zustimmungen der Grundeigentümer vor, sodass einer Umsetzung nichts mehr im Wege steht.

Bgm. Neger weiß von weiteren guten Neuigkeiten für Radfahrer:innen zu berichten: "Die Marktgemeinde Wettmannstätten hat die Chance bekommen, ins Radverkehrsprogramm 2025 aufgenommen zu werden, vor allem was den Zubringerverkehr zum Bahnhof Wettmannstätten betrifft." Es gäbe noch mehrere Lücken der Geh- und Radwege zum Bahnhof. Dafür soll es nun eine Erhebung geben und ein Gesamtkonzept erstellt werden. "Aktuell gibt es hohe Förderquoten für diese Bauvorhaben und vielleicht haben wir doch das Glück, dass wir noch weitere Geh- und Radweg-Lücken in Richtung Bahnhof schließen können", hofft der Bürgermeister. 

Eine weitere Kooperation mit Preding ist beinahe abgeschlossen: Die Firma Hasslacher Norica Timber befindet sich zur einen Hälfte in Preding, zur anderen in Wettmannstätten. Nun wurde eine neue Zufahrtsstraße zur Firma errichtet. Hasslacher befindet sich gerade im Bau eines LKW-Terminals. Anschließend wird dort außerdem ein Bürogebäude errichtet. Der Baustellenverkehr rollt daher aktuell noch über die nicht ganz fertige Straße: Die grobe Asphaltdecke sei bereits vorhanden, doch die Feinplanie fehlt. In den nächsten Wochen soll auch diese folgen, dann kann die Straße offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden. "Diese Straße ist nicht nur eine Werkszufahrt", betont Bgm. Neger. "Es ist eine öffentliche Straße, auf der jeder fahren kann." 

Neues im Straßenbau

Weiters werden zwei Brücken entlang der Wohlsdorferstraße (L 639) saniert. "Bereits im Jahr 2017 wurde die Laßnitzbrücke wegen eines Problems der Statik durch eine Tonnagebeschränkung und Fahrbahnverengung eingeschränkt. Jetzt haben wir fünf Jahre gekämpft, das wegzubringen, das ist mühsam", verrät Bgm. Neger. Schlussendlich ist es doch geschafft: Im Juli startet das Land mit der Sanierung der Laßnitzbrücke, sodass sie zu Schulbeginn bereits fertiggestellt ist. Auch die 100 Meter entfernte Grabenbachbrücke wird saniert. Beide Gehwegbrücken werden natürlich auch erneuert. Der Kostenpunkt für die Gemeinde beläuft sich auf 130.000 Euro. Im Zuge dieser Sanierung wird der Straßenabschnitt vom Kreisverkehr Gegg bis zur Bushalle Strohmeier saniert. 

Laut dem Leiter der Baubezirksleitung Südweststeiermark, Wolfgang Fehleisen, plant die Landesstraßenverwaltung grundsätzlich nach Maßgabe der budgetären Mittel, die Ortsdurchfahrt Wettmannstätten nächstes Jahr zu sanieren. "Ein genauer Sanierungszeitpunkt kann erst nach Beschluss des nächstjährigen Landesbudgets, voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2022, und der erforderlichen Genehmigungen erfolgen", so Fehleisen. Die Ausgestaltung wird dann in Abstimmung mit der Gemeinde geplant. 

"Wir wurden bereits angehalten, alle Leitungen noch heuer zu verlegen, dass keine Probleme entstehen, wenn die Bauarbeiten beginnen." 
Bgm. Peter Neger

Glasfaserausbau und Rüsthaus

Das Nahwärmeprojekt in Wettmannstätten ist in der Endphase und damit auch die Breitband-Leerverrohrung. In den nächsten Monaten startet auch der Glasfaserausbau in Wettmannstätten Süd. Davon sind der Ortsteil Lassenberg und Teile vom Ortsgebiet Wettmannstätten betroffen. Ende 2024 bis Anfang 2025 soll das gesamte Gemeindegebiet Wettmannstätten mit Glasfaser versorgt sein. "Das ist das große sportliche Ziel", hofft Bgm. Neger. 

Ein weiteres großes Projekt, ist der Neubau des Feuerwehrrüsthauses Wohlsdorf: Die Planung und die Kostenschätzung sind bereits fertig, nun wartet man auf die Zusage, um starten zu können. "Wir wollen das Projekt heuer im Herbst starten und im Jahr 2023 fertigstellen", verrät Bgm. Neger. Die FF Wohlsdorf sei eine starke, junge und sehr aktive Feuerwehr. In den letzten Jahren wurde immer nur zum kleinen Feuerwehrgebäude zugebaut, doch jetzt platzt es aus allen Nähten und ein weiterer Zubau ist nicht mehr möglich. Im alten Gebäude gibt es nicht einmal getrennte Räumlichkeiten für Frauen und Männer, auch die Versorgung der Fahrzeuge ist im bestehenden Rüsthaus nicht möglich. Ein notwendiger Schritt also, über den sich die Florianis freuen werden. 

Ermöglicht durch:


Neue Kinderkrippe

Bei der letzten Bedarfserhebung in der Gemeinde stellte sich klar heraus, dass eine Kinderkrippe in der Gemeinde benötigt wird - die es bis dato noch nicht gibt. "Dieser Bedarf wird in Zukunft glaube ich noch steigen", denkt der Bürgermeister. Nun ist man am Überlegen, wo diese Krippe angesiedelt werden könnte. Das Ziel der Gemeinde sei, die Kinderkrippe im Bereich des bestehenden Kindergartens anzusiedeln. Aufgrund der Platzverhältnisse sei es aber dort sehr schwierig. Aktuell wird aber nach Lösungen gesucht, um zu ermöglichen, dass die Kinderkrippe dort beheimatet werden kann. 

"Für mich persönlich ist eine Kinderkrippe ganz wichtig, weil es leider so ist, dass in Zeiten wie diesen beide Elternteile einer Arbeit nachgehen müssen. Da ist es schon wichtig, dass die Kinder gut versorgt sind."
Bgm. Peter Neger

Im Zuge der Errichtung der Kinderkrippe soll dann auch der Spielplatz im Kindergarten erneuert werden. Dieser Platz ist leider nur für die Kinder dort zugänglich, deshalb ist man in der Marktgemeinde auch am Überlegen, wie man einen öffentlichen Spielplatz in Wettmannstätten umsetzen könnte. 

 Zum Flächenwidmungsplan

Die Marktgemeinde befindet sich zurzeit in der Revision des Flächenwidmungsplanes. Laut Bgm. Neger hätten sie Glück gehabt, denn so können neue Änderungen noch einfließen. 

"In unserer Gemeinde gibt es alles. Wir haben die Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe und vor allem haben wir die Wohnungen - also Familien. Wir sind eine lebenswerte Gemeinde und eine Zuzugsgemeinde durch unsere sehr gute Infrastruktur."
Bgm. Peter Neger

Die Revision des Flächenwidmungsplanes würde noch bis in den Herbst hinein dauern. Bgm. Neger zum Plan: "Bis es so weit ist, ersuche ich auch bei der Bevölkerung um noch ein bisschen Geduld. Wir wollen wirklich schauen, dass wir alles miteinbeziehen." 

Ortskernbelebung in Wettmannstätten

Bereits vor der Pandemie wurde in Wettmannstätten ein Bürgerbeteiligungsprozess zum Thema Ortskernbelebung gestartet. Leider ist Corona dann dazwischen gekommen. Im Fokus stand, wie man den Marktplatz vor der Kirche beleben könnte. "Wir wollen jetzt dort wieder ansetzen, wo wir aufgehört haben", freut sich Bgm. Neger.

Die Valentinskirche in Wettmannstätten.  | Foto: Susanne Veronik
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Die Marktgemeinde hat ein an den Marktplatz anschließendes Grundstück gekauft, welches in Zukunft unter anderem für Veranstaltungen genutzt werden soll. Das Ziel sei, dass man bis zum Jubiläum im nächsten Jahr - Wettmannstätten feiert 50 Jahre Markterhebung - einen kleinen Teil der Maßnahmen der Bürgerbeteiligung umgesetzt hat. 

Neues zur Koralmbahn

In der Gemeinde gibt es zurzeit eine Großbaustelle der ÖBB. Die ARGE Feste Fahrbahn Koralm Porr-Rhomberg ist für den Bau des Tunnels in Wettmannstätten. "Ich habe das Vergnügen gehabt, den Tunnel zu besichtigen und habe mich selbst davon überzeugen können, wie weit es wirklich ist", so der Bürgermeister begeistert.

"Es ist schon beeindruckend, was sich da im Tunnel getan hat. Ich bin überzeugt, dass am 13. Dezember 2025 dann wirklich der erste Zug in Richtung Klagenfurt fährt."
Bgm. Peter Neger

Aktuell sind über 200 Arbeiter:innen auf der Baustelle tätig. Ein Grund der Marktgemeinde Wettmannstätten wurde dafür vermietet. 2026 wird der Platz wieder zur Verfügung stehen und man ist auf der Suche nach einer entsprechenden Nachnutzung. Schließlich wurde das Gelände komplett aufgeschlossen und sei versorgt mit allem, was man brauchen könnte: Kanal, Wasser oder Strom. "Es besteht natürlich auch ein Gleisanschluss, wo wir bestrebt sind, diesen zu erhalten", so Bgm. Neger. 

Die Straße L 601 soll neu gebaut werden, die zumindest von Wettmannstätten bis zum Bahnhof Weststeiermark notwendig ist. Dank all dieser Umstände soll ein weiterer Park and Ride-Parkplatz in Wettmannstätten errichtet werden. "Der bestehende Parkplatz am Bahnhof Wettmannstätten ist in den Spitzenzeiten bereits ausgelastet", erwähnt der Bürgermeister. 

"Wir haben jetzt nordwestlich des Bahnhofes ein Grundstück gekauft, wo die ÖBB gemeinsam mit dem Land Steiermark einen weiteren Park and Ride-Parkplatz mit 100 Stellplätzen errichten wird, damit man die von beiden Seiten ankommenden Fahrzeuge dort abfangen kann."
Bgm. Peter Neger

Die ersten Pläne für den Parkplatz liegen bereits vor - bis 2025 soll das Projekt umgesetzt sein. 

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