Gemeinderatswahl 2020
Heiß begehrte Sitze im Deutschlandsberger Rathaus

31 Sitze im Deutschlandsberger Rathaus werden bei der Gemeinderatswahl neu vergeben. | Foto: Michl
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Gleich sieben Listen treten bei der Gemeinderatswahl in Deutschlandsberg an – so viele wie noch nie.

DEUTSCHLANDSBERG. Es ist noch nicht lange her, da ertönte ein lauter politischer Knall in Deutschlandsberg: Das Aufregerthema Hallenbad ließ erstmals eine Gemeinderatssitzung abbrechen. Der Hall verstummte mit dem positiven Beschluss nach wenigen Wochen wieder, bei der Gemeinderatswahl werden sich aber wieder viele Augen auf Deutschlandsberg richten. Erst vor kurzem bekamen sich SPÖ-Regierung und Opposition bei der Frage nach einem Corona-Hilfspaket in die Haare – keine unübliche Konstellation in der Bezirkshauptstadt.

Rote Dominanz: Die Sozialdemokraten halten seit Jahrzehnten die absolute Mehrheit in der Deutschlandsberger Bezirkshauptstadt. | Foto: WOCHE
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Alle sieben Listen

An deren Spitze steht seit 20 Jahren Josef Wallner – in keiner anderen steirischen Stadt ist ein Bürgermeister länger im Amt. Trotz Verlusten kam seine SPÖvor fünf Jahren noch auf mehr als die Hälfte der Stimmen. Können Wallner (59) und sein Team, angeführt von den roten Stadträten, die absolute Mehrheit halten, steht einer sechsten Amtszeit nichts im Weg. Dafür wirbt die SPÖ sogar mit einer Fachhochschule.

Auch die ÖVP setzt auf Bekanntes: Fünf der derzeit sechs Gemeinderäte stehen auf der Kandidatenliste ganz vorne. An der Spitze befindet sich erneut Jürgen Kovacic (45), der die Deutschlandsberger VP vor fünf Jahren erstmals in die Wahl führte und seitdem zweiter Vizebürgermeister ist. Damals kam man auf sechs Mandate, zuvor stellte die ÖVP noch drei Bürgermeister in den ehemaligen Gemeinden. Allerdings fehlte auch nicht allzu viel auf einen zweiten Vorstandssitz.

Neu in den Gemeindevorstand kam 2015 die FPÖ: Im Vergleich mit den Fusionsgemeinden konnte sie ihre Stimmen in etwa verdreifachen. Bei den Blauen gibt’s vor allem frische Kräfte: Spitzenkandidat ist Michael Wallner (34), dahinter folgen Kandidaten, die bisher noch nicht im Gemeinderat waren.

Die Grünen führt Marc Ortner (36) in den Wahlkampf. Er ist Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat, aber kein Parteimitglied. Daher tritt sein Team als "Grüne und Bürgerliste" an. Den grünen Leitsatz „Saubere Umwelt, saubere Politik“ möchte er in Deutschlandsberg weiterführen.

Die KPÖ schaffte es mit Walter Weiss 2015 erstmals in den Gemeinderat. Der 27-Jährige wird es heuer erneut versuchen, die Bezirkshauptstadt bleibt weiterhin die einzige Gemeinde, in der die Kommunisten antreten.

Alfred Klug (55), einst blauer und zuletzt fraktionsloser Gemeinderat, tritt erstmals mit einer eigenen Bürgerliste an. Die „Liste Klug“ will sich für eine zügige Sanierung des Hauptplatzes einsetzen, sollte man den Einzug schaffen.

Die NEOS traten 2015 in Deutschlandsberg nicht an, heuer wollen sie es wissen: Richten soll es Hubert Leitinger (55), bekannt als Gastwirt von der Leibenfelder Stub’n und Tourismusvertreter. Bei den Wahlen im Vorjahr erreichten die Pinken stets über fünf Prozent in Deutschlandsberg.

Zukunftsthemen

Das Hallenbad wird auch den künftigen Gemeinderat beschäftigen: Heuer soll der Bau des Millionenprojekts beginnen, im Herbst 2021 abgeschlossen sein. Die neue AHS-Unterstufe wird ab dem kommenden Schuljahr in der NMS 2 der Stadt untergebracht. Heikel wird es beim geplanten Lithium-Abbau auf der Koralm, gegen den Deutschlandsberg schon mobil macht. Das Trinkwasser der Gemeinde könnte bedroht werden, der steirische Einfluss auf das internationale Megaprojekt dennoch nicht allzu stark sein. Und dann gibt es noch den Dauerbrenner Hauptplatz, für den (nicht nur) in den letzten fünf Jahren unzählige Ideen und Vorschläge gesammelt wurden. Man darf gespannt sein, ob sich die Deutschlandsberger Innenstadt in der nächsten Funktionsperiode verändert.


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