Visionen als täglich Brot – Barbara Auer in "Gefragte Frauen"

Sie kriegt alles gebacken: Ohne Barbara Auer wäre Martin Auer nicht Martin Auer. | Foto: Jorj Konstantinov
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Gutes Brot, Teamwork, soziale Verantwortung, Familie: Wer Martin Auer sagt, muss auch Barbara Auer sagen.

Das Bäckereiunternehmen Martin Auer hat sich in die Herzen der Grazer gebacken. Als Martin Auer VI. seinem Vater das Unternehmen im Jahr 2011 abkaufte, zählte es 180 Mitarbeiter, nun sind es gut 400. Bei Barbara Auer, Co-Geschäftsführerin, Ehefrau von Martin Auer sowie Chefin von Haller in der Herrengasse, laufen alle Fäden des Traditionsunternehmens zusammen. Der WOCHE verrät sie, wie ihr Job aussieht, was ihr bei ihren Mitarbeitern und Kindern wichtig ist und welches das Lieblingsbrot der Familie Auer ist.

WOCHE: Martin Auer meint, ohne Sie funktioniere das Unternehmen nicht. Was ist Ihr Aufgabengebiet?
Barbara Auer: Ich habe eigentlich eine pädagogische Ausbildung gemacht und bin durch Zufall in den Familienbetrieb hineingerutscht. Zuvor haben Martin und ich drei Filialen des Lokals Fusio betrieben, das wir 2009 verkauft haben. 2012 musste eine Stelle oft nachbesetzt werden, da bin ich eingesprungen und geblieben. Ich habe vom Verkauf über die Backstube bis hin zum Management schon in jedem Bereich gearbeitet. Auch wenn mal in der Nacht Not am Mann war, habe ich ausgeholfen. Martin ist der kreative Kopf und macht sich über die Zukunft des Unternehmens Gedanken, ich sorge – mit unserem Team – dafür, dass seine Visionen umgesetzt werden und dass der tägliche Betrieb läuft. Zudem ist Martin für das Brot sowie das Klein- und Feingebäck zuständig, ich für das Frühstück, die Produktentwicklung, Snacks und Konditorwaren.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Ihrem Mann?
Sehr gut, wir sagen uns immer ehrlich die Meinung und Martin ist die Zustimmung für seine Ideen wichtig. Er will, dass wir alle dafür brennen und ist nicht zu vielen Kompromissen bereit. Das führt oft zu kreativen Lösungen.

Gerade das scheint den Grazern zu gefallen. Haben Sie eine Lieblingsfiliale?
Wir mögen all unsere Standorte, jeder hat einen besonderen Charme. Ich bin oft im Schillerhof, den wir Chillerhof nennen, seit uns einmal das "S" von der Fassade geklaut wurde. Ich habe hier viel mitgearbeitet und hier holen sich auch meine Söhne in der Früh ihre Jause für die Schule, nur der 11-jährige Theo nicht, weil er nichts aus der Filiale mag. (lacht)

Wie bitte? (lacht)
Er will, dass ich ihm daheim Brote richte, das mag er lieber. Aber natürlich mit Brot aus unserer Backstube, am liebsten mit dem Bio-Landbrot.

Welches ist denn das Lieblingsbrot der Familie Auer?
Wir sind alle große Bio-Franciscus-Fans. Der Teig für dieses Brot war auch mit auf Urlaub, weil ihn Martin perfektionieren wollte.

Strahlend: Barbara Auer lacht gerne, hat gelernt, Handkaisersemmeln zu machen und will eine tolle Mutter sein. Außerdem soll die Bäckerei Martin Auer der coolste Arbeitgeber sein und umsetzungsstark bleiben. | Foto: Jorj Konstantinov
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Worauf kommt es im Team an?
Wir wollen, dass unsere Kollegen unsere Leidenschaft für Brot und Handwerk mittragen. Für manche Berufe ist eine Ausbildung Voraussetzung, aber uns ist wichtig, dass sie freundlich und motiviert sind. Wir wollen zu den coolsten Arbeitgebern zählen und freuen uns über die Treue unseres Teams.

Was ist Ihnen bei der Erziehung Ihrer drei Söhne wichtig?
Sie sollen gute Menschen werden. Wir wollen ihnen einiges bieten, aber sie sollen lernen, was es bedeutet, 100 Euro zu verdienen. Der 17-jährige Tim und der 16-jährige Severin arbeiten schon mit, der 11-jährige Theo hat mit mir in unserem Verein Pane verkauft.

Mit diesem Verein leben Sie soziale Verantwortung ...
Frisches Brot ist großartig, aber auch Brot von gestern ist ausgezeichnet. Bei Pane verkaufen Ehrenamtliche dieses Brot und die Erlöse spenden wir zur Gänze. Wir denken, dass wir etwas zurückgeben müssen und dieser Verantwortung kommen wir gerne nach.

Mit der neuen Zentrale, dem Atelier, wird eine weitere Vision wahr ...
Ja, wir brauchen mehr Platz – in erster Linie für Innovation und Qualitätsverbesserungen – und wollen dem Handwerk die Bühne geben, die es verdient. Wir freuen uns auf die Zukunft, wo wir unsere Bäcker vor den Vorhang holen.

Neben Martin Auer "schupfen" Sie auch Ferdinand Haller ...
Dieses kleine Juwel habe ich 2005 von meiner Schwiegermutter übernommen und ich kann jedem wirklich nur so eine wohlwollende Schwiegermutter wünschen, wie ich sie habe. Auch jetzt noch trage ich sehr gerne die Verantwortung für dieses Geschäft.

WOCHE-WORDRAP

Martin Auer ist ... mein Mann.
Gutes Brot ... braucht Zeit.
An Menschen schätze ich ... Spontanität und Ehrlichkeit.
Zum Lachen bringt mich ... unser Team.
Meine Kinder ... sollen glücklich durchs Leben gehen.

Steckbrief

Geboren am 16.1.1977 in Bad Radkersburg
HAK-Matura, Pädak für Volks- und Sonderschulpädagogik
Seit 2003 mit Martin Auer verheiratet, drei Söhne (17, 16, 11 Jahre)
Seit 2005 bei Haller tätig, seit 2012 bei Martin Auer

Sie kriegt alles gebacken: Ohne Barbara Auer wäre Martin Auer nicht Martin Auer. | Foto: Jorj Konstantinov
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