Gemeinderatswahl 2020 in Leoben
Bürgermeister Kurt Wallner verteidigt die absolute Mehrheit

Bürgermeister Kurt Wallner im ORF-Interview mit Ulli Enzinger. | Foto: Gaube
3Bilder
  • Bürgermeister Kurt Wallner im ORF-Interview mit Ulli Enzinger.
  • Foto: Gaube
  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

Die Ausgangslage nach der Gemeinderatswahl 2015: In 12 von 16 Gemeinden im Bezirk Leoben stellte die SPÖ den Bürgermeister, die ÖVP hatte in vier Gemeinden die Mehrheit.

Die absolute Mehrheit der SPÖ zu brechen, hatten Oppositionsparteien in etlichen Gemeinden im Bezirk Leoben als Wahlziel. In Eisenerz drehten sich die Verhältnisse, die ÖVP ist stimmenstärkste Partei. Ein Trend ist deutlich zu erkennen: Nahezu überall, wo die Parteien über solide Mehrheitsverhältnisse verfügten, konnten sie zulegen. Der Bürgermeister-Bonus hat angesichts der Corinakrise gezogen.

Das lange Warten auf das Ergebnis der Stadt Leoben

Einen traurigen Rekord – was die Wahlauszählung betrifft – hat die Stadt Leoben aufgestellt. Alle Gemeinden in der Steiermark hatten bereits das Endergebnis vorliegen, erst um 20.45 Uhr (die Wahllokale in der zweitgrößten Stadt der Steiermark schlossen bereits um 14 Uhr) stand das Leobener Ergebnis fest. Die Auswertung der Wahlkarten entwickelte sich zeitintensiv, auch von einem Fehler bei der Auszählung wurde gemunkelt, die Anzahl der Stimmzettel und Wahlkuverts stimmte nicht überein.

SPÖ-Bürgermeister Kurt Wallner konnte die absolute Mehrheit trotz Stimmenverluste verteidigen, die SPÖ hält bei 45,63 Prozent (2015: 48,74 Prozent) und gewann einen zusätzlichen Stadtrat, der von der FPÖ zu den Sozialdemokraten wanderte. Die Freiheitlichen verloren zwei ihrer vier Mandate. Zweitstärkste Partei in Leoben ist die ÖVP, die zwei Sitze im Gemeinderat dazugewann und jetzt bei fünf Mandaten hält. Ebenfalls fünf Mandate (+2) hat die KPÖ, zwei Mandate gingen an die Grünen. Mit nur mehr einem Mandat ist die Bürgerliste Walter Reiter vertreten, die Neos schafften den Einzug in den Gemeinderat nicht.

Bürgermeister Kurt Wallner: „Ich danke den Wählerinnen und Wählern, die den konstruktiven Weg für Leoben mit uns mitgegangen sind. Wenn man die absolute Mehrheit verteidigen kann, dann hat sich das lange Warten auf das Endergebnis gelohnt.“ Die geringe Wahlbeteiligung (48,48 Prozent) führt Wallner auf die Angst älterer Menschen aufgrund der Corinakrise zurück.
Werner Murgg, KPÖ: „Fünf Mandate sind mehr, als ich mir erwartet habe. Ein Wermutstropfen ist, dass die SPÖ weiter die absolute Mehrheit im Gemeinderat hat, obwohl sie nur noch über knapp 45 Prozent der Stimmen verfügt.“

So hat der Bezirk Leoben gewählt

Das Ergebnis der Bezirkshauptstadt Leoben liegt nun vor – als letzte Gemeinde der Steiermark. Die SPÖ kommt auf 45,63 Prozent der Stimmen, behält aber mit 16 Mandaten die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Die ÖVP bringt es auf 16,15 Prozent, knapp dahinter die KPÖ mit Werner Murgg mit 15,28 Prozent. Die FPÖ sackt auf 8 Prozent ab, die Grünen schaffen 7,07 Prozent. Die Liste Walter Reiter bleibt mit einem Mandat im Gemeinderat.

In Trofaiach verlor SPÖ-Bürgermeister Mario Abl ein Mandat und erreichte 53 Prozent der Stimmen, 2015 waren es 57,16 Prozent. Die Sozialdemokraten verfügen aber weiterhin über eine absolute Mehrheit. Die KPÖ mit Spitzenkandidatin Gabriele Leitenbauer legte um zwei Mandate zu und schaffte 21,51 Prozent, die ÖVP mit Erich Temmel gewann ein Mandat, die FPÖ beklagt den Verlust von zwei Mandaten.Die Grünen behaupteten ihr Mandat im Gemeinderat.

Vordernberg bleibt die SPÖ-Hochburg im Bezirk Leoben: Bürgermeister Walter Hubner stockte um ein Mandat und auf einen Stimmenanteil von 77,68 Prozent auf. Ein Mandat ging an die ÖVP, die erstmals angetretene Liste "Wir für Vordernberg" erreichte auf Anhieb zwei Mandate.

Karl Dobnigg, SPÖ-Bürgermeister in Kammern
, konnte seine Mehrheit von 56,66 Prozent auf 65,10 Prozent ausbauen. Der Langzeitortschef sprach von einem historischen Tag: „Erstmals verfügen wir über eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Die Bevölkerung hat die gute Arbeit unseres Team honoriert. Wir sind glücklich und werden unseren Einsatz für Kammern sachlich und konsequent fortsetzen!“

Mario Angerer, ÖVP-Bürgermeister in Kalwang, konnte bei den Stimmen deutlich zulegen und das Ergebnis von 46,25 Prozent auf 55,74 Prozent der gültigen Stimmen steigern: "Das zeigt, dass die Bevölkerung unsere Arbeit in den vergangenen fünf Jahren anerkannt hat. Ich habe mir eine Mehrheit natürlich erhofft, aber das wir so zulegen konnten, damit habe ich nicht gerechnet. Wir werden weiter unsere Arbeit für Kalwang konsequent fortsetzen, wie bisher werden wir die anderen Parteien nicht ausgrenzen."

Anita Weinkogl, SPÖ-Bürgermeisterin in St. Peter-Freienstein, hat den Stimmenanteil von 51,23 Prozent auf 58,43 Prozent ausgebaut: "Ein Zeichen, dass unsere Arbeit gut war. Mein Team und ich werden uns weiter mit voller Kraft für unsere Gemeinde einsetzen, die Bevölkerung hat uns mit einem großen Vertrauensvorschuss ausgestattet. Wir haben ein Mandat dazugewonnen und ein weiteres nur ganz knapp verfehlt."

In Eisenerz "blieb kein Stein auf dem anderen": Die ÖVP steigerte sich von 15,96 Prozent auf 40,77 Prozent, die SPÖ verlor massiv und liegt jetzt bei nur mehr 35,89 Prozent, vor fünf Jahren verzeichnete Christine Holzweber noch 52,44 Prozent der Stimmen.

Marc Landl (SPÖ),
der Nachfolger von Hans Schrabacher, der aus Altersgründen nicht mehr kandidiert hat, fuhr bei seinem ersten Antreten als Spitzenkandidat in Wald am Schoberpaß ein sensationelles Ergebnis ein. Die Sozialdemokraten verfügen nun über 74,02 Prozent der Stimmen, im Jahr 2015 waren es 54,76 Prozent. Das sind sieben von insgesamt neun zu vergebenen Mandaten, um zwei mehr als 2015. "Ein Wahnsinn, dass es die Zwei-Drittel-Mehrheit geworden ist", freute sich der neue Bürgermeister Landl.

In Niklasdorf, der Heimatgemeinde des FPÖ-Landtagsabgeordneten Marco Triller, legten die Freiheitlichen auf 24,70 Prozent zu (2015: 17,60 Prozent). Stimmenstärkste Partei ist nach wie vor die SPÖ, obwohl Bürgermeister Johann Marak knapp zehn Prozent der Stimmen verlor, die Sozialdemokraten rutschten von 68,22 Prozent auf 58,68 Prozent.

Das Ergebnis zeigt den tatsächlichen Auszählungsstand inklusive Wahlkarten und ist KEINE Hochrechnung.

(Sollte das Ergebnis nicht angezeigt werden, bitten wir Sie den Cache in Ihrem Browser zu löschen.)

Alle Wahlergebnisse aus der Steiermark



Lesen Sie auch: Die Themenseite



Alle Infos zur Landtagswahl gibt es auf unserer Themenseite.

Zur Übersicht
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Bedingungslos geliebt: Den Muttertag nehmen Kinder jeden Alters zum Anlass, ihren Mamas einmal "Danke" zu sagen.  | Foto: Unsplash / Gabe Pierce
2

Zum Muttertag "danke" sagen
Wertschätzung für unsere unbezahlbaren Mamas

Am Muttertag heißt es "danke" sagen: Ob mit Blumen, Schokolade, einem Gedicht oder Frühstück, am 12. Mai werden die Mütter dieses Landes gefeiert, denn sie leisten an 365 Tagen im Jahr Großartiges. BEZIRK LEOBEN. Mütter leisten Unglaubliches, tagein, tagaus und dafür gebührt ihnen Dank. Seit 1914 wird in Österreich jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai der Muttertag gefeiert – heuer ist es am 12. Mai so weit. Dabei stellt dieser Tag nicht nur einen besonderen Tag für alle Mütter dar, die sich zu...

  • Stmk
  • Leoben
  • Manuela Kaluza

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.